Lebensraumschutz

Lebensraum: Garten – Dorf – Stadt

Sie wollen etwas für Hirschkäfer tun? Hirschkäfer im Garten, das ist was Besonderes! Jedes Jahr melden sich begeisterte Gartenbesitzer und werden zu Hirschkäferfreunden.

Baumstümpfe sind die zentralen Elemente für die Entwicklung der Hirschkäfer. Die urigen Gesellen können nur bereits länger verrottende Baumstümpfe besiedeln, sind also gerade in Gärten, Grünanlagen und Parks auf die Akzeptanz des Menschen für diese Baumstümpfe angewiesen. Im Zeitalter von Kleinbagger und Stockfräse leider keine Alltäglichkeit mehr. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie sich bei der Gestaltung Ihres Gartens daran erinnern und etwas Rücksicht nehmen. Achten Sie auch auf sehr alte, schon etwas in Vergessenheit geratene Baumstümpfe, die vielleicht Ihr Vorgänger hat fällen lassen. Bei einer aktuell notwendigen Fällung können Sie die Höhe des Stumpfes gestalten. 50-100 cm wären schön, wenn es aber nicht geht, können Sie ihn auch eben abtrennen. So ein Baumstumpf kann etwa nach drei Jahren besiedelt und je nach Dimension für 15-20 Jahre Heimat der Hirschkäfer werden. Etwas Rücksichtnahme während der Mähsaison (Achten auf laufende Käfer) und die Hirschkäfer recyceln gerne Ihren Baumstumpf zu Humus. Schauen Sie auf unserer Karte Wohnorte unserer Hirschkäfer nach, ob es in Ihrer Gemarkung Hirschkäfer gibt, umso wichtiger ist der Schutz der Baumstümpfe.

Hirschkäfer lieben während ihrer kurzen oberirdischen Zeit lebende Bäume und Sträucher. Ein strukturreicher Garten ums Haus hat meist beides zu bieten, machen Sie sich da keine Sorgen. Im Übrigen können Hirschkäfer auch zu ihren Zielen fliegen. Dabei finden Hirschkäfer Baumsäfte nicht nur an Eichen, sondern auch an Kirschen, Apfelbäumen Pappeln, Linden….. Auch eine Ilex oder ein Konifere kann als Versteck oder Paarungsort dienen. In Ortschaften, wo Hirschkäfer vorkommen, gibt es durchaus ein Verhältnis zwischen Bäumen und Baumfällung, mit den Hirschkäfer zurechtkommen, also bitte nicht extra einen gesunden Baum für die Hirschkäfer fällen! In solchen Situationen käme vielleicht ein Eingraben von Holz in Frage (Nestbau), das ist aber in der Regel nicht notwendig und nicht Ziel des Naturschutzes. Im Einzelfall beraten und helfen wir Ihnen da nach Prüfung auch gerne. Grundsätzlich können sich Hirschkäfer ihr neues Nesthabitat aber in Umfeld selber wieder suchen und finden dies auch, glauben Sie es mir.

Zur Vorsorge: Wir haben für spezielle Fälle auch unseren Suchhund Luca, den wir zusammen mit meiner Nase zur Nestbestimmung einsetzen können.

Nestschutz (Larve und Käfer) ein Nest wurde angegraben!

Bei Garten- oder Bauarbeiten kommt es nicht selten vor, dass eine Hirschkäferwohnung angegraben wird. Meist werden Larven oder bereits fertige Käfer gefunden. Das Nest ist dann natürlich in höchster Gefahr, Sie können aber nichts dafür, bitte helfen Sie nun, das Nest zu retten.

Was tun? Stellen Sie bitte die Arbeiten zunächst ein! Geben Sie die freigelegten Larven/Käfer vorsichtig in einen Eimer/Bottich mit etwas Substrat aus dem Nest (Mulm bei Larven, Erde bei Käfern, den Eimer abdecken) und lagern Sie diesen möglichst kühl (Keller). Suchen Sie nicht weiter und decken bitte die Fundstelle ggf. mit einer Plane ab. Auch angegrabene Puppenwiegen (Erdhüllen) nicht weiter zerstören.

Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Wenn möglich, machen Sie ein Foto der Fundstelle sowie einer Larve, auf dem Kopf und Hinterteil zu sehen sind. Je nach Jahreszeit und Situation geben wir Ihnen dann unterschiedliche Ratschläge zur Sicherung des Nestes. Es kann sich auch um andere Käferlarven handeln. Nicht sorgfältig versorgte Nester sind leichte Beute für Fressfeinde!

Nehmen Sie auch bitte Kontakt mit uns auf, wenn Sie den Baumstumpf trotz Besiedlung noch beseitigen wollen, wir beraten Sie fachkundig und doch neutral. Auch Brennholzstöße oder aufliegendes Holz könnten besiedelt sein.

Telefon: 06542/2666 – Falls niemand abnimmt, bitte auf Band sprechen, wir rufen zurück!