Frühling….

Der Frühling ist da wie jedes Jahr, trotzdem ist in den letzten Jahren alles anders geworden. Zurzeit trocknet der Boden mal wieder aus, es fehlt die für unsere Klimazone übliche Abwechslung zwischen Regen und Sonnentagen, vor allem auch im Frühjahr. Unsere Hirschkäfer, die sehr an dieses wechselhafte Wetter angepasst sind, beginnen wohl ihr Verhalten etwas zu ändern. Der Schlupf aus der Erde wird früher angeregt. Sie sind zwar 30 cm tief unter der Erde, aber dort wird es bei dieser anhaltenden Wetterlage auch bald schon zu Erwärmungen kommen, was zu Startimpulsen führen kann. Und dann beginnt so langsam der Aufstieg. Bereits seit mehreren Jahren stellen wir oberirdische Hirschkäferfunde Ende April, Anfang Mai fest. Meist sind es Männchen, hier und da mal ein Weibchen. Hirschkäfer sind sehr flexibel, was die Ausnutzung von guten Wetterbedingungen angeht. Sie scheinen auch auf den ersten Blick ganz gut mit dem Klimawandel umzugehen. Trotzdem werden auch sie sich umstellen müssen. Sorgen machen mir eben diese langen heißen Trockenphasen, die einerseits Larven und Käfer powern, anderseits die Gefahr des Austrocknens und Überhitzen der Käfer zur Folge haben können. Larven brauchen zudem ein leicht feuchtes Klima im Nahrungshabitat. Anderseits denke und hoffe ich, es wird ihnen eine Strategie zum erfolgreichen Überleben gelingen. Insofern bin ich mal gespannt, wann es in diesem Jahr losgeht. Eines ist sicher, der Klimawandel beschert Ihnen derzeit mehr Nesthabitate, das kann man aber mit einer langen Entwicklungszeit und wenigen Nachkommen nur begrenzt nutzen. Mit anderen Worten: sterben unsere Bäume zu schnell, wird es auch irgendwann für die Hirschkäfer wieder ganz eng und nicht nur für ihn..…..